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Männermode: Bei Westen nichts Neues.

Aktualisiert: 26. Sept. 2023

Endlich Übergangsjackenzeit - das deutscheste aller Kleidungsstücke.
Eine Abhandlung.

Der Sommer ist vorbei, der Winter noch nicht da – jetzt kommt die Zeit, in der Muttern den Sohnemann besorgt fragt, ob er schon eine Übergangsjacke hat. Weil, es ist ja schon „frisch“ draußen, allerdings sieht man halt im Wollmantel momentan noch ziemlich blöd aus.

Aber genug der Worte – geh los, Junge! Und kauf dir das deutscheste aller Kleidungsstücke! Mach die Mama glücklich, sie ist doch nur besorgt um dich und deine Nieren.


Kleiderständer mit unterschiedlichen Herrenjacken.
Viel Auswahl an sportlichen Jacken bei Intersport Reill

Ganz zufällig haben wir da ein paar Vorschläge für euch; natürlich alles zeitlose Klassiker, die den Geldbeutel schonen und die man nicht jedes Jahr wieder suchen muss. Und praktischerweise erfahrt ich auch noch, wo in der Stadt ihr die schicken Teile kaufen könnt.


Der Parka

Wusstet ihr, dass der Parka auf die warmen Jacken aus Vogel- oder Seehundhaut der Inuit, den Bewohnern Alaskas und Sibiriens, zurückgeht? Das Wort „parqaaq“ bedeutet Hitze und steht für die Wärme, die die Jacke bei jeder Temperatur garantiert.

Dieses Prinzip einer praktischen Jacke übernahm später die US Army und Bundeswehr. Daher ist der Parka typischerweise oliv, hat zwei große Taschen auf Hüfthöhe, eine meist abnehmbare Kapuze und einen weiten Schnitt, da er beim Militär über der Jacke getragen wurde.

Auch Anorak genannt, wurde er in den 60er-Jahren zum Kleidungsstück der Zivilbevölkerung und vor allem zum Lieblingskleidungsstück der Protestbewegung. In den 70er- und 80er-Jahren war er das Erkennungszeichen der Jugendkultur.

Heute ist der Parka vor allem ein zeitloses Lieblingsstück, das sich wegen seines lässigen Looks und seiner praktischen Eigenschaft bewährt hat. Und wie bei allen modischen Entwicklungen gibt es immer wieder Modelle, die fast nichts mehr mit dem ursprünglichen Parka zu tun haben.


Olivgrüner Parka auf Kleiderbügel
Leichter Parka in oliv von Strellson, gesehen bei Retzlaff

Parka von Irie Daily, gesehen beim Trendshop

Die Bomberjacke

Wie schon der Trenchcoat und der Parka, ist auch die Bomberjacke das modische Ergebnis der Zweckentfremdung militärischen Equipments. Ruhe bitte, die Geschichtsstunde fängt gleich an:

Die Mutter aller Bomberjacken ist die amerikanische Fliegerjacke MA-1 aus Nylon, die von 1950 bis in die frühen 80er von den Besatzungen der Kampfflugzeuge getragen wurde. Neben „sage green“ (salbeigrün) war das einzige farbliche Highlight ein orangefarbenes Innenfutter, das die Jacke Mitte der 60er bekam, um abgestürzte Piloten leichter erkennen zu können.

Über die Jahre hinweg wurde die Bomberjacke einigen modischen Neuerungen unterzogen, sodass man sie nicht nur aus grünem Nylon, sondern auch aus anderen Stoffen und in unzähligen Farben bekommt.

Aber warum soll man sich eine Bomberjacke kaufen? Weil man sich darin ein bisschen wie bei Top Gun fühlt! Oder wie man es in der Modesprache formulieren würde: „Mit einer Bomberjacke strahlt man zu jedem Zeitpunkt lässig maskuline Sportlichkeit aus“.


Karierte Herrenjacke mit Lammfellkragen drapiert auf einem Sessel
Karierte Jacke im Bomber-Style von Drykorn, gesehen bei Krieglmeier


Weiße Bomberjacke (auch in schwarz) von Calvin Klein Jeans, bei Trendshop

Die Jeansjacke

Die Jeansjacke ist nie richtig „in“, aber auch nie richtig „out“ – netter gesagt: Sie ist ein zeitloser und trendresistenter Style-Klassiker.

Das Licht der Welt erblickte sie erstmals 1880, rund zehn Jahre nachdem Levi Strauss die Jeans erfunden hat. Sie sollte eine Arbeiterjacke für Cowboys, Bergmänner und Lokomotivführer sein.

Die breite Masse erreichte sie aber erst in den 1930ern, als Levi’s die „507“ auf den Markt brachte, aus der sich 1953 das Modell „Type II“ entwickelte und neun Jahre später die „Type III Trucker Jacket“ entstand – die ikonische Jeansjacke wie ihr sie heute kennt.

Stars wie Elvis Presley, James Dean und Marlon Brando haben sie dann in den 50ern endgültig zum Kultteil befördert – da brauchte es auch die 70er-Jahre-Punks oder die 90er-Designer wie Guess, Diesel oder Calvin Klein nicht mehr. Ihr seht, eine Jeansjacke geht immer.

Jetzt noch unser Fashion-Tipp: Jeans passt selbstverständlich auch zu Jeans – googelt mal den Begriff Canadian Tuxedo. Aber übertreibt es nicht, sonst seht ihr aus wie ein Trucker aus Nebraska. Wobei …


Jeansjacke auf Bügel gestylt mit grünem T-Shirt drunter.
Jeansjacke von Tom Tailor - gesehen bei Urban

Jeansjacke auf Bügel
Denim von Jack & Jones, gesehen bei Ursprung
Das Overshirt

Ist es ein Hemd? Ist es eine Jacke? Ihr habt’s geahnt – es ist nichts von beidem und irgendwie auch beides. Das Overshirt, auch Shacket genannt (der modebewusste Mann weiß natürlich, dass es sich um die Kombination aus Shirt und Jacket handelt), ist jedenfalls so ein Trend, der wohl noch lange bleiben wird.

Die Hemdjacke, sorry, das Overshirt bzw. Shacket ist nicht nur super lässig und vielseitig kombinierbar, sondern man sieht immer ein bisschen wie ein Holzfäller aus. Und genau daher kommt das Kleidungsstück – direkt von den nordamerikanischen Lumberjacks, den Waldarbeitern.

Als passendes Accessoire empfehlen wir gerne die HUSQVARNA Motorsäge 572 XP (18“) mit 5,8 PS, einem Hubraum von 70,6 cm³ und 6,6 kg Gewicht. Erhältlich bei Forster-Technik für Garten und Wald in Tegernbach.

Oder, ganz im Sinne der Nachhaltigkeit, die Forstaxt AX 10 mit griffigem Eschenstiel von STIHL. Gibt’s zu kaufen bei Endress in Pfaffenhofen. Wichtiger Hinweis: Egal für welches Accessoire ihr euch entscheidet – denkt bitte immer an eure persönliche Schutzausrüstung.


Flanell-Shacket von Jack & Jones, gesehen bei Ursprung

Cord-Shacket von Marc o'Polo, gesehen bei Retzlaff

Die Weste

Toll, die Weste. Was soll man zu der schon großartig sagen? Keine spannenden Geschichten, keine militärische Vergangenheit, keine Stars, nix. Sie ist nur eine ärmellose, taillenlange Jacke. Ganz toll.

Aber sie wärmt! Und wie! Egal ob beim Radfahren, Laufen, Wandern oder auf Achse – auf sie ist so viel Verlass, wie auf Franz Meersdonk und Günther Willers zusammen!

Und sie gibt euch die nötige Bewegungsfreiheit, ist universell einsetzbar und macht sie so zum perfekten Partner für dich. Beim Holz hacken, Bier trinken, Kinderwagen schieben, …

Am besten kombiniert ihr eine Weste übrigens mit einer Jeansjacke – das katapultiert euch mit 1.21 Gigawatt direkt von der Küstenwache zurück in die Zukunft!



Schaufensterpuppe mit kariertem Hemd und Steppweste
Steppweste von Northface, gestylt über einer karierten Hemdjacke, gesehen bei Intersport

Grüne Steppweste auf Kleiderbügel
Dunkelgrüne Steppweste, gesehen bei Krieglmeier
Der Trenchcoat

Trenchcoats haben ihren Ursprung ebenfalls im militärischen Bereich. Sie waren als wetterfeste Kleidung für Soldaten in den Schützengräben des Ersten Weltkrieges gedacht, daher auch der Name "trench coat", was so viel wie Schützengrabenmantel heißt.

Der Mantel wurde aus Gabardine gemacht, einem wasserabweisenden Gewebe, 1879 erfunden und patentiert von niemand anderem als Thomas Burberry himself; mit dem typischen doppelreihigen Knopfverschluss, einem Gürtel, großen Taschen und Schulterklappen.

Mit diesen Funktionen, seinem einfachen Schnitt und den gedeckten Farben Beige, Khaki oder Dunkelblau fand der Trenchcoat seinen Weg in die zivile Mode und wurde schnell zu einem Symbol für Eleganz und zeitlose Ästhetik.

Bleibt nur noch zu sagen: Ob ihr euch in einem Trenchcoat wie Humphrey Bogart in Casablanca oder eher wie Horst Tappert in Derrick fühlst, das entscheidet nur ihr. An dieser Stelle verschweigen wir übrigens, dass Trenchcoats oft die typische (und einzige) Bekleidung von Exhibitionisten sind.


Eleganter Trenchcoat von Strellson, hier bei Retzlaff


Hier haben wir fotografiert:


Trendshop

Hauptplatz 28


Intersport Reill

Frauenstraße 32


Krieglmeier

Frauenstraße 26


Retzlaff Moden (Herrengeschäft)

Ingolstädterstr. 27 & 29


Kaufhaus Urban

Hauptplatz 4


Ursprung

Hauptplatz 8


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